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  • Mai 22, 2021

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    Wenn es um die allgemeine Gesundheit und um Gewichtsabnahme geht, gibt es eine Menge widersprüchlicher  Aussagen und Ratschläge da draußen. Leider sind sehr viele davon schrecklich fehlgeleitet, veraltet und zudem wissenschaftlich widerlegt.

    Diese allgegenwärtigen schlechten Empfehlungen können nicht nur das Abnehmen blockieren sondern sogar deiner Gesundheit schaden. Hier sind vier weit verbreitete, irrtümliche Mythen, die mich verrückt machen.

    Mythos # 1 - Alle Kalorien sind gleich

    Eine Kalorie ist eine Kalorie, richtig? Falsch!

    Dieser Mythos, der sich weigert zu sterben, will einfach nicht verschwinden. Er hält Menschen davon ab, gesund zu werden, zu bleiben, sowie Gewicht zu verlieren und es zu halten.

    Die gängige Meinung ist, dass wir abnehmen, solange wir mehr Kalorien verbrennen als wir zu uns nehmen. Die milliardenschwere Abnehmindustrie hält diese Lüge aufrecht und sichert sich damit weiterhin den Markterfolg.

    Die Vorstellung, dass es beim Abnehmen nur um die Energiebilanz oder um Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch geht, vereinfacht die Wahrheit erheblich und lässt einige ausschlaggebende Fakten außer Acht, die ich in meinem Buch ausführlicher erkläre. 

    Der halbgare Mythos führt dazu, dass immer mehr Junk Food gekauft wird, das in Maßen gegessen werden soll.

    Die Wahrheit ist, dass es gute und schlechte Kalorien gibt. Dein Körper ist viel komplexer und funktioniert nicht wie eine einfache mathematische Gleichung wonach nur ein Kaloriendefizit erreicht werden muss, um abzunehmen.

    Wenn wir essen, interagiert unsere Nahrung mit unserer Biologie, einem komplexen, flexiblen und anpassungsfähigen  System.

    Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme, mehr als Kalorien mit Geschmack. Nahrung ist Information, die unseren Zellen sagt, was sie tun sollen.

    Tatsächlich beeinflusst jeder Bissen, den du isst, deine Hormone, die Gehirnchemie und den Stoffwechsel. Kalorien aus Zucker führen zur Fettspeicherung, verstärken den Hunger und machen sogar süchtig. Kalorien aus Fett und Eiweiß fördern die Fettverbrennung. Was zählt, ist die Qualität, nicht die Quantität der Kalorien.

    Wer frische naturbelassene Lebensmittel isst, muss keine Kalorien zählen und kann sich trotzdem genüsslich satt essen.

    Zu diesen Lebensmitteln gehören hochwertige Proteine wie grasgefütterte Tierprodukte (nicht aus Massentierhaltung!), Bio-Eier, Wildfisch, Nüsse und Samen. 

    Dazu gute Fette wie Avocado, kaltgepresstes Olivenöl, Kokosöl, Weidebutter und Omega-3-Fette. Außerdem farbenfrohes Gemüse (je bunter, desto besser), nicht süßes Obst wie Beeren.

    Mythos # 2 - Genetik bestimmt die Gesundheit

    Die meisten Schulmediziner glauben immer noch, dass wir aufgrund unserer Genetik anfällig für eine Gewichtszunahme sind oder dass gesundheitliche Probleme dieser oder schwerer Art genetisch vorbestimmt und nicht beeinflussbar sind. Als hätte man in der genetischen Lotterie die Fett-Karte oder die Diabetes-Karte gezogen.

    Ich bin davon überzeugt, dass Nahrung Information und Medizin für unsere Zellen ist und dass unsere genetische Ausstattung nicht unser Schicksal ist und unsere Gesundheitsgeschichte diktiert. Wir haben viel mehr Macht über unsere Gene, als wir uns vorstellen können.

    Mehr über Epigenetik und wie wir unsere Gene beeinflussen können, gibt es in meinem Buch zu lesen.

    Was sich drastisch verändert hat, waren nicht unsere Gene, sondern die Art und Weise, wie wir uns ernähren — und daran sind unsere Gene wiederum nicht angepasst. Unsere genetische Programmierung ist immer noch sehr alt, praktisch Stein(zeit)alt. 

    In 100 Jahren ist allein der Zuckerkonsum um das sechsfache angestiegen auf heute durchschnittlich 35 kg Zucker pro Person und Jahr. Dazu kommt die massive Kohlenhydratmast in der täglichen Ernährung, schlechte Fette und ein dramatischer Mangel an gesunden, lebenswichtigen Fetten. Diese Mengen von Zucker und Mehl stören unseren Stoffwechsel und machen uns fett und krank.

    Zahlreiche Faktoren tragen zur Fettleibigkeit bei, aber der geringste von allen ist die Genetik.

    Mythos # 3 - Sport gleicht schlechte Ernährung aus

    Der Mythos, dass man essen kann was immer man will, solange man die aufgenommenen Kalorien mit Sport verbrennt, ist völlig falsch und macht keinen Sinn, wenn man nur annähernd versteht, wie der menschliche Körper funktioniert.

    Wer glaubt, sich den Weg zur Gewichtsabnahme durch Training bahnen zu können, wird schwer enttäuscht werden, wenn er sich mit pseudo-gesunden Snacks belohnt oder zuckerhaltige Sportdrinks für gesund hält.

    Der Misserfolg ist leider vorprogrammiert, wenn man sich auf das Training verlässt, um abzunehmen, ohne die Ernährung zu ändern. Vielleicht kommen etwas Muskeln dazu aber beim Abnehmen geht es in Wirklichkeit nicht um Gewicht im Sinne der Zahl auf der Waage, es geht um den Abbau des gesunsheitsschädlichen Eingeweidefettes. Das Fett, das im Bauchraum und an den Organen angesetzt wird und das in direktem Zusammenhang mit den Krankheitsbildern steht,  die unser Leben bedrohen und lange vorher schon unseren Spaß und unser Wohlbefinden nehmen. Gesünder und fitter kann uns Sport nur machen, wenn wir auch unsere Ernährung verbessern.

    Noch nicht einmal, wenn man sich wirklich nur auf die Kalorienzahlen — was keinen Sinn macht aber nur mal zur Veranschaulichung weiter gedacht — beschränken würde: für eine Fast Food-Mahlzeit, müsste man 6 km laufen, für einen halben Liter Limonade noch einen Kilometer weiter. Isst und trinkt man das jeden Tag, müsste man die ganze Zeit mit Marathonlaufen verbringen, um allein die verzehrten Kalorien zu verbrennen.

    Man kann sich nicht aus einer schlechten Ernährung heraustrainieren. Bewegung ist extrem wichtig, aber um Gewicht zu verlieren, es zu halten und vor allem, um gesund zu bleiben, sollte Bewegung mit einer gesunden Ernährung mit viel pflanzlichen und hochwertigen tierischen Lebensmitteln, gesunden Fetten und Eiweiß kombiniert werden.

    Mythos # 4 - Fett macht fett

    Hier ist ein weiteres Lieblingsargument der Ernährungsindustrie aber auch von Ernährungsberatern und Ärzten: Fett essen macht dick.

    Fett zu essen macht nicht nur nicht dick, es ist sogar unentbehrlich für die Gesundheit und die Gewichtsabnahme.

    Studien, die eine fettreiche mit einer zuckerreichen Ernährung (identisch in der Kalorienanzahl) verglichen, zeigten völlig unterschiedliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Die fettreichere Ernährung führte dazu, dass die Menschen 300 Kalorien pro Tag mehr verbrannten. Das ist das Äquivalent dazu, eine Stunde lang zu laufen. 

    Fett in der Nahrung beschleunigt den Stoffwechsel, während Zucker ihn verlangsamt. Die richtigen Arten von Fett reduzieren  Entzündungen, während Zucker sie antreibt. anheizt.   Mit Fett wird Körperfett abgebaut, mit Zucker stoppt die Fettverbrennung.

    Die richtigen Fette sind tatsächlich der bevorzugte Brennstoff deiner Zellen, besonders jene Fette, die als mittelkettige Triglyceride (MCTs) bezeichnet werden und aus Lebensmitteln wie Kokosnussöl stammen.

    Ja, halte dich von Transfetten fern, aber gute Fette wie kaltgepresstes Olivenöl, Kokosnussbutter, Avocado, Nüsse, Weidebutter machen uns satt und halten unseren Stoffwechsel im Gleichgewicht. Es gibt keinen Grund Fett zu meiden, es gehört zu unseren besten Freunden.

    Wenn du deinen Körper unterstützen und jetzt auch einen Ölwechsel machen willst, dann ran an das Fett mit dem Buch von Dr. Anne Fleck.

    Wenn dir diese Informationen gefallen haben, teile sie bitte mit deiner Familie und Freunden und hilf mir, die Verwirrung über Ernährung und Gesundheit zu klären.

    Lass uns die tatsächliche Wahrheit verbreiten und andere inspirieren! Ich danke dir für deine Zeit!

    Für deine Gesundheit! 

    Kate

    Quellen

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    Blech, J. (2010). Gene sind kein Schicksal: Wie wir unsere Erbanlagen und unser Leben steuern können (1. Aufl.). Frankfurt: S. FISCHER.

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